HANDBALL
Überraschung beim MTV Rheinwacht
Mit Harry Mohrhoff hat Abteilungsleiter Heinz Buteweg einen Trainer verpflichtet, der eigentlich schon aufhören wollte. Der neue Coach möchte die Handballer „einen Schritt voranbringen“ und peilt eine bessere Platzierung als zuletzt an
Harry Mohrhoff wird neuer Trainer des MTV Rheinwacht Dinslaken in der Regionalliga. Jochen Emde FUNKE Foto Services
Dinslaken Nach langer Suche hat Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken einen neuen Trainer gefunden. Harry Mohrhoff, der bei seinem letzten Engagement bei den Landesliga-Herren des TV Biefang eigentlich schon seinen Ruhestand verkündet hatte, wird die Aufgabe für die kommende Saison übernehmen.
„Ich habe etwa 25 Trainer angerufen und von allen eine Absage bekommen. Dann habe ich Harry angerufen, ob er jemanden aus seinen Lehrgängen kennen würde, den er empfehlen könnte. Nach einer Weile meinte er dann, er würde sich die Aufgabe zutrauen“, erklärt MTV-Obmann Heinz Buteweg das eher zufällige Zustandekommen des Engagements.
Die beiden Handball-Urgesteine kennen sich schon seit 50 Jahren, bereits als Spieler der HSG Wesel sei Mohrhoff ihm über den Weg gelaufen, berichtet Buteweg. „Er ist wahrlich kein Unbekannter, hat schon einige Mannschaften trainiert und war meistens erfolgreich“, lobt Buteweg den neuen Coach. Auch beim Lokalrivalen HSG Hiesfeld/Aldenrade in der Oberliga hat Mohrhoff gute Arbeit geleistet, ehe er die Spielgemeinschaft nach zwei erfolgreichen Jahren verließ. „Harry hat oft mit sehr jungen Teams gearbeitet. Wir haben eine recht routinierte Mannschaft. Das wird eine Umstellung für ihn sein“, vermutet Buteweg.
Keine eintönigen Sachen
Es werde darauf ankommen, „die Stimmung auszubalancieren und keine eintönigen Sachen zu machen, aber er hat die Routine, ist ein fröhlicher Typ und ich denke, dass er menschlich hundertprozentig zu uns passt“, gibt sich Buteweg zuversichtlich, dass er den richtigen Griff getan hat
„Heinz hatte Probleme, einen Trainer zu finden, und ich wollte ihn unterstützen, obwohl ich erwogen hatte aufzuhören. Aber ich habe natürlich auch Spaß an der Nordheinliga, und der MTV hatte und hat auch immer gute Jungs in seinen Mannschaften“, begründet Mohrhoff seinen Sinneswandel. Grundsätzlich sei das Ziel, „die Mannschaft ein Stück nach vorne zu bringen, aber ich muss die Jungs erst einmal kennenlernen.“ Am 20. Juni ist Auftakt der Vorbereitung.
„Wir müssen erst einmal an der Fitness arbeiten. Es ist immer gut, mehr Luft zu haben als der Gegner. Und wir müssen die Kaltschnäuzigkeit besitzen, die richtigen Situationen auszuspielen“, nennt Mohrhoff zwei Hauptaugenmerke seiner Trainingsarbeit, außerdem müsse das Team kompromisslos verteidigen und jeder jeden unterstützen. „Es steckt viel harte Arbeit dahinter, aber es muss auch Spaß dabei sein. Nur das bringt dich voran“, betont der neue Übungsleiter.
Was den Kader angeht, sei die Mannschaft komplett, allerdings wäre ein Linkshänder für den rechten Rückraum wünschenswert, sind sich Buteweg und Mohrhoff einig. Dieser müsse im besten Fall „schnell, ballgewandt und torgefährlich sein, aber solche Leute sind kaum zu finden“, meint Mohrhoff. Das Wichtigste beim MTV sei ohnehin der Zusammenhalt, der die Dinslakener in den vergangenen Jahren immer stark gemacht habe, betont Buteweg.