HANDBALL

Abstiegskrimi endet unglücklich
Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken verlieren gegen Unitas Haan

Kapitän Philipp Tuda übernahm immer wieder Verantwortung und war oft Ausgangspunkt gelungener Aktionen, hatte in der Schlussphase aber auch mehrfach Wurfpech. Thorsten Lindekamp FUNKE Foto Services
Als Torhüter Dean Christmann zehn Sekunden vor dem Ende einen völlig freien Wurf parierte, keimte noch einmal Hoffnung auf. Torsten Sanders schnappte sich das Spielgerät an der Mittellinie und marschierte, wurde aber schließlich bei seinem Abschluss entscheidend gestört. Der Ball landete im Block. Trainer Marius Timofte wollte den gegnerischen Abwehrspieler dabei zwar im Kreis gesehen haben, doch die Pfeife der Schiedsrichter blieb stumm. Das war‘s.
In der heimischen Douvermannhalle mussten die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht eine weitere bittere Niederlage einstecken. Das 28:29 (13:15) gegen den direkten Konkurrenten DJK Unitas Haan ist ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Der Aufsteiger aus dem Bergischen Land hat als Neunter nun bereits fünf Zähler mehr auf dem Konto. Genau wie BTB Aachen auf Rang zehn und der Achte Tusem Essen II.
„Wir haben Haan einen guten Kampf geboten und auch einen ordentlichen Ball gespielt. Leider waren wir in den Schlüsselsituationen aber nicht konzentriert genug“, bedauerte Timofte hinterher. Sein Team durfte im Nachgang auch durchaus ein wenig mit den Referees hadern, die den Großteil der schwierigen Entscheidungen am Sonntagvormittag zugunsten des Gastes auslegten und insbesondere über zahlreiche technische Fehler der Haaner hinwegsahen.
Und trotzdem hatten die Dinslakener die Möglichkeit, das Momentum im Abstiegskrimi auf ihre Seite zu ziehen. Weil die Abwehr gerade in den ersten Minuten sehr gut stand, war eigentlich mehr drin als die knappe 6:5-Führung nach zwölf Minuten. Nach drei Gegentreffern in Folge sah sich Timofte dann beim Stand von 6:8 (15.) zu seiner ersten Auszeit gezwungen, doch es blieb dabei, der MTV lief bis zur Pause nur noch hinterher, bekam das Haaner Kreisläuferspiel nicht in den Griff und kassierte auch einige (zu) leichte Treffer aus dem Rückraum.
Das änderte sich aber in der Anfangsphase der zweiten Hälfte, denn Rheinwacht erwischte den besseren Start und profitierte nun auch von einer sehr starken Phase von Keeper Christmann. Spätestens als John Krölls den Ball von Rechtsaußen sicher zum 18:17 (37.), der ersten Führung seit langem, versenkte, schien der Heimsieg absolut machbar. Zumal Dinslaken in der Folge noch mehrere Gelegenheiten hatte, um den Vorsprung auszubauen. Doch daraus wurde nichts. Der MTV blieb sechs Minuten ohne eigenen Treffer und geriet so wieder ins Hintertreffen. Maximilian Reede erzielte zwar noch einmal das 22:22 (46.), doch das sollte am Ende der letzte Gleichstand in der Partie sein. Haan traf anschließend in Überzahl zweimal per Siebenmeter und hatte im Anschluss immer wieder eine Antwort parat, wenn die Hausherren verkürzten.
Unter dem Strich leistete sich der kleine MTV-Kader, der vom Haaner Tempospiel extrem gefordert wurde, bei allem Kampfgeist in den letzten 20 Minuten aber auch einfach ein paar leichte Abspielfehler zu viel und traf aus dem Rückraum nur noch selten. Die Belohnung blieb damit aus. Auch wenn Timofte befand: „Ein Unentschieden wäre schon verdient gewesen.“
Am Samstag um 18.30 Uhr muss Dinslaken nun bei der HSG Siebengebirge-Thomasberg das nächste Kellerduell bestreiten. Ein Sieg kann vielleicht noch einmal für Hoffnung sorgen. Im Fall einer Niederlage dürften die Planungen aber auch endgültig in Richtung Oberliga tendieren.
MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (4), Reede (4), Hoffmann (3), Tuda (7/2), Höffner, Sanders (5), Krölls (2), Dreier (3).
Timo Kiwitz
