MTV-Rückraumspieler Torsten Sanders versucht Nik Dreier zu bedienen. Auch der Dinslakener Kreisläufer ließ einige freie Würfe liegen. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Die Aufholjagd des MTV Rheinwacht ist vorerst gestoppt. Nach zuletzt zwei Siegen in Solingen und zu Hause gegen Essen war der Optimismus im Dinslakener Lager groß gewesen, im letzten Heimspiel des Kalenderjahres gegen die HSG Refrath/Hand nachlegen zu können. Doch daraus wurde trotz erneut gut gefüllter Douvermannhalle und ordentlicher Unterstützung der Zuschauer nichts. Beim 24:28 (13:18) kassierte die Mannschaft von Trainer Marius Timofte im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Regionalliga wieder einen Dämpfer.
Gegen einen beeindruckend auftretenden Gast aus Bergisch Gladbach hätten die Hausherren schon an ihre Leistungsgrenze kommen müssen. In kämpferischer und über weite Strecken auch in spielerischer Hinsicht mussten sich die Dinslakener hinterher auch nicht viel vorwerfen. Allerdings war die Chancenverwertung mal wieder ein großes Manko. Der MTV ließ reihenweise freie Würfe liegen und leistete sich auch den ein oder anderen unnötigen Ballverlust zu viel, die Refrath häufig ganz schnell über die erste und zweite Welle bestrafte.
So gerieten die Gastgeber, bei denen es für Keeper Dean Christmann gesundheitlich angeschlagen nur zu einem Kurzeinsatz reichte, schon früh ins Hintertreffen. Nach dem 4:9 (14.) sah sich Timofte zu einer ersten Auszeit gezwungen, und die schien auch zu fruchten. Rheinwacht kämpfte sich Tor um Tor heran, machte deutlich weniger Fehler und stabilisierte sich auch in der Deckung. Beim Stand von 9:11 (21.) hatten die Dinslakener schließlich mehrfach die Gelegenheit, auf ein Tor heranzukommen, scheiterten im Angriff aber immer wieder und ließen die HSG schließlich über Gegenstöße erneut wegziehen. „Diese Phase war ein Knackpunkt“, ärgerte sich der MTV-Coach später, „wenn wir es da geschafft hätten, die Partie zu drehen, bin ich mir sicher, dass es bis zum Schluss eng geblieben wäre.“
Schwache Chancenverwertung
Die Dinslakener Deckung stand auch nach der Pause weitestgehend sehr ordentlich, aber weil die Chancenverwertung vorne weiter alles andere als optimal war, wurde es zu keinem Zeitpunkt mehr richtig eng. Der MTV steckte zwar auch beim deutlichen 16:23-Rückstand (43.) nicht auf, näher als auf fünf Tore kam Dinslaken aber lange Zeit nicht heran, vor allem weil die Quote im Angriff immer noch ausbaufähig blieb. Erst in den allerletzten Minuten wurde es noch einmal ein wenig enger, ernsthaft in Gefahr geriet der letztlich verdiente Erfolg der Gäste aber bis zur Schlusssirene nicht mehr.
„Die kämpferische Leistung war absolut da, leider sind wir aber an unserer Chancenverwertung gescheitert“, befand Timofte, der seine Schützlinge nun ganz schnell wieder aufrichten muss. Am Samstag um 20 Uhr steht bei BTB Aachen die letzte, ungemein wichtige Aufgabe in 2024 an. Mit einem Erfolg beim Tabellenachten, der am Freitag beim 34:34 in Solingen dem Schlusslicht Bergischer HC II den ersten Punkt gestattete, soll das Jahr für Dinslaken noch ein versöhnliches Ende nehmen. Obendrein könnte der MTV als aktueller Tabellenzehnter mit einem Sieg im direkten Duell bis auf einen Zähler an die Aachener heranrücken. In welchem Bereich sich Rheinwacht dafür unbedingt wieder steigern muss, liegt auf der Hand: im Abschluss.
MTV Rheinwacht: Bystron, Christmann; Kölsch (4), Reede (5), Hoffmann (4), Tuda (4/3), Höffner, Sanders (6), Krölls, Dreier (1).
Timo Kiwitz