HANDBALL


Aufsteiger feiert Weihnachten auf dem zweiten Platz

 

 Mit einem ungefährdeten 35:26-Derbysieg bei der HSG Wesel beendet der MTV Rheinwacht Dinslaken II in die Handball-Verbandsliga ein Traumjahr 2023

 

 

Nils Kruse war von der Deckung der HSG Wesel kaum zu stoppen. Foto: Markus Weißenfels / FUNKE Foto Services

In der Schlussphase war die Spannung längst raus. Für die zahlreich mitgereisten Anhänger des MTV Rheinwacht Dinslaken II ging es im Derby bei der HSG Wesel eigentlich nur noch darum, wer ihrer Lieblinge denn wohl den 30. Treffer erzielen würde und damit traditionell eine Kiste Bier spendieren müsste. Den am Ende 13-fachen Torschützen Nils Kruse hatten die Fans jedenfalls in Verdacht, sich um die Kaltgetränke drücken zu wollen, weil der Rückraumspieler sich bei 29:21-Führung erst eine Zeitstrafe einhandelte und dann auch noch nach seiner Wiederkehr aufs Feld einen Strafwurf vergab. Rechtsaußen Jonas Ahls opferte sich schließlich. Anstoßen können die Dinslakener in jedem Fall auf ein grandioses Jahr. Nach dem Aufstieg im Mai eroberte das Team durch den nie gefährdeten 35:26 (17:12)-Auswärtserfolg den zweiten Rang in der Handball-Verbandsliga zurück und nimmt damit sogar Kurs auf die Oberliga.

Keine Glanzvorstellung

„Wir können wirklich mehr als zufrieden sein, auch wenn ich sogar noch der Meinung bin, dass die Niederlagen gegen Süchteln und Rumeln eigentlich unnötig waren“, meinte auch Spielertrainer Luca D‘ Auria, der dabei noch hervorhob, dass die Rheinwacht-Reserve bislang in kaum einer Partie vollzählig antreten konnte.

Die Vorstellung in Wesel zählte am Sonntag sicherlich nicht zu den stärksten der Spielzeit. Zu viele einfache Ballverluste leistete sich der Gast in einem recht zerfahrenen Spiel, in dem die Referees auch reichlich Zeitstrafen verteilten.

Gerade in der Anfangsphase hatte Dinslaken auch defensiv noch einige Probleme, kassierte immer wieder einfache Gegentore durch Weseler Schlagwürfe. Und dennoch gab der MTV von Beginn an klar den Takt vor. Nach fünf Minuten lag der Gast mit 5:2 vorne. Näher heran kamen die Weseler um dem früheren MTV-Regionalliga-Meister Fabian Gorris in der Folge nicht mehr. Im Gegenteil: Die von Kruse angetriebenen Dinslakener bauten die Führung immer weiter aus und gerieten nie mehr ernsthaft in Bedrängnis.

„Im gebundenen Spiel hat uns manchmal etwas der Druck gefehlt, aber dafür haben wir es über die zweite Welle wieder ganz gut gemacht“, lobte D‘ Auria.

MTV Rheinwacht II: Jonas Terwiel, Reinhardt; Nasufi (3), Kruse (13/2), Czeslik (3/1), Lukas Terwiel (2), Lelgemann (3), Matic (3), Jakobs, Philip Frank (2), Hendrik Frank (1), Ahls (3), Hetzel (2).

Timo Kiwitz