HANDBALL
„Es darf wirklich nichts passieren“
Der Kader des Handball-Regionalligisten MTV ist immer noch dünn. Der Kapitän freut sich dennoch auf die Saison
Philipp Tuda freut sich, dass es jetzt losgeht. Karl Banski FUNKE Foto Services
Kommt noch wer? Die Suche nach potenziellen Neuzugängen war das große Thema der letzten Monate bei den Handballern des MTV Rheinwacht. Nachdem mit Tim Schriddels, Noah Lelgemann und José Rosendahl ein Trio die Dinslakener am Ende der vergangenen Saison verlassen hatte, stand Teammanager Heinz Buteweg unter Zugzwang. Zwischenzeitlich sah es dann zwar gar nicht so schlecht aus, doch fast alle geplanten Verpflichtungen kamen am Ende nicht zustande. Wenige Tage vor dem Start der neuen Regionalliga-Spielzeit am Samstag um 17.30 Uhr bei Drittliga-Absteiger Ratingen ist der junge Linksaußen Jakob Klett, der vom Oberligisten aus St. Tönis kommt, der einzige Zugang.
Trainer Marius Timofte hatte eigentlich gehofft, die neue Saison mit einem breiteren Kader bestreiten zu können, stattdessen ist das Aufgebot nun sogar merklich ausgedünnt. Für Kapitän Philipp Tuda ist das dennoch überhaupt kein Grund, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen: „Na klar, es darf wirklich nichts passieren. Das kann man nicht wegdiskutieren, aber für uns hieß es jetzt einfach, sich bestmöglich vorzubereiten, und das haben wir getan“, sagt Tuda.
Programm durchgezogen
Die Stimmung intern sei weiter sehr gut, der kleine Kader jetzt noch besser eingespielt und die einzelnen Akteure wirklich fit: „Wir haben unser Programm durchgezogen und in den Testspielen zum großen Teil auch sehr ordentliche Leistungen gezeigt. Es wird auf jeden Fall Zeit, dass es losgeht. Wir haben Bock drauf“, meint der erfahrene Dinslakener Regisseur. Gerade die spielerische Weiterentwicklung und die erfolgreiche Arbeit an vielen kleineren Details lässt Tuda durchaus zuversichtlich in die Saison gehen. Besser werden müsse in jedem Fall aber noch die Chancenverwertung: „Das war noch ein Manko in der Vorbereitung.“
In den letzten Jahren erwischte Rheinwacht immer wieder einen schlechten Start und musste sich stets sehr mühselig im Laufe der Saison ins Mittelfeld zurückkämpfen. Nicht nur, aber auch vor dem Hintergrund der schmalen Besetzung wünscht sich Tuda für die neue Runde, „dass wir diesmal einfach gut reinkommen und dann vielleicht frühzeitig alles klar machen können.“ Das Auftaktprogramm mit der Partie bei nach dem Abstieg neu formierten Ratingern, dem Heim-Derby gegen den OSC Rheinhausen (Sonntag, 15. September, 11.15 Uhr) und den beiden Vergleichen mit den Liga-Neulingen Unitas Haan (Samstag, 21. September, 18 Uhr) und HSG Siebengebirge-Thomasberg (Sonntag, 29. September, 11.15 Uhr) erscheint dem Spielmacher bei diesem Vorhaben auch nicht unlösbar: „Da muss für uns auf jeden Fall etwas drin sein.“
Gute Vorbereitung
Sein Trainer sieht das ganz ähnlich und ist mit den guten Trainingseinheiten und Test der letzten Wochen im Rücken ebenfalls optimistisch: „Die Vorbereitung ist wirklich sehr gut gelaufen“, sagt Timofte, „das, was ich da gesehen habe, lässt mich auch hoffen, dass wir in der neuen Saison noch etwas konstanter auftreten.“ Alle Spieler hätten noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Möglicherweise auch eine Folge der zwangsläufig etwas anders gestalteten Trainingseinheiten. Mangels Masse wurde beim MTV ganz viel individuell und in Kleingruppen gearbeitet, der mannschaftstaktische Bereich war dann eher den vielen Vorbereitungspartien vorbehalten.
Ohnehin verfügt Rheinwacht natürlich über eine eingespielte Truppe. Die Integrationsarbeit fiel bei nur einem Zugang auf Linksaußen gering aus. Die gewonnene Zeit wurde genutzt, um bereits bekannte Abläufe weiter zu perfektionieren. Für den Trainer zeigte das schon zuletzt sichtbar Erfolg: „Wir bekommen immer unsere Möglichkeiten, aber der Ball muss dann auch rein“, fordert Coach Timofte, der wie sein Mannschaftskapitän genau weiß, wie entscheidend am Ende des Tages die Sicherheit im Abschluss sein wird.
Ähnlich wichtig dürfte am Ende dann auch die Frage sein, ob der Dinslakener Kader möglichst gesund durch die Saison kommt. „Wir haben im letzten Jahr schon gezeigt, dass es möglich ist, ohne größere Verletzungen oder Krankheiten durchzukommen. Jetzt hoffen wir, dass es uns wieder gelingt“, sagt Timofte.
Teammanager Heinz Buteweg hätte den Dinslakener Kader nur zu gerne aufgefüllt, musste bei seinen Bemühungen am Ende aber einige Enttäuschungen hinnehmen. „Dass es nicht geklappt hat, ist wirklich bitter. Den Schuh muss ich mir auch anziehen“, sagt Buteweg. Doch auch der langjährige Abteilungsleiter ist sich sicher, dass es auch mit dem kleinen Kader klappen kann: „Und wir halten natürlich auch weiter die Augen offen.
Der MTV-Kader
Tor: Jan Bystron, Dean Christmann. Linksaußen: Niklas Kölsch, Jakob Klett. Rückraum: Maximilian Reede, Fabian Hoffmann, Philipp Tuda, Jonas Höffner, Torsten Sanders. Rechtsaußen: John Krölls. Kreis: Nik Dreier.
Timo Kiwitz