HANDBALL
Handball-Rivalen holen gemeinsam EM-Silber
HSG-Kapitän Bastian Schwengers und MTV-Kreisläufer Nik Dreier spielten bei der Hochschul-EM für die Uni Duisburg-Essen
Nik Dreier (l.) und Bastian Schwengers mit ihren Medaillen von der Hochschul-Europameisterschaft.
Die beiden ungarischen Städte Debrecen und Miskolc waren Gastgeber der nunmehr sechsten European Universities Games. Knapp 5000 Athletinnen und Athleten aus 36 Nationen und 414 Hochschulen kämpften in 18 verschiedenen Sportarten um die begehrten Medaillen und persönliche Bestleistungen. Mit 19 Podestplätzen, davon sechsmal Gold, siebenmal Silber und sechsmal Bronze, belegte die deutsche Delegation, die mit insgesamt 436 Studierenden das zweitgrößte Team stellte und in 14 Disziplinen vertreten war, in der Nationenwertung am Ende einen starken sechsten Rang. Auch für zwei zwei Handballer aus Dinslaken waren die europäischen Hochschulmeisterschaften von Erfolg gekrönt. Bastian Schwengers, Rückraumspieler und Kapitän der HSG Hiesfeld/Aldenrade, sowie MTV-Kreisläufer Nik Dreier, die beide für die Universität Duisburg-Essen auf dem Parkett standen, durften sich nach einem starken Turnier am Ende über die Silbermedaille freuen.
Schwengers, der Sport und Chemie auf Lehramt studiert und bereits als Vertretungslehrer am Otto-Hahn-Gymnasium in Dinslaken unterrichtet, läuft erst seit Sommer letzten Jahres für die Uni-Mannschaft auf. „Ich hatte durch Zufall bei Instagram gesehen, dass die Deutschen Meisterschaften in Hamburg anstehen, habe mich daraufhin gemeldet und gesagt, dass ich Bock hätte, dabei zu sein. Ein paar Wochen später ging es dann direkt nach Hamburg, wo wir uns als Zweiter für die EUSA-Games 2024 qualifiziert haben“, erklärt der HSG-Kapitän.
Auch Nik Dreier, der ebenfalls auf Lehramt studiert, spielt seit Juli letzten Jahres im Handball-Team der Uni Duisburg-Essen. Für ihn waren es bereits die zweiten europäischen Hochschulmeisterschaften. Dass der HSG-Routinier und der MTV-Kreisläufer im Normalfall nicht sonderlich viel Sympathie für den Verein des jeweils anderen hegen, ist zwar kein Geheimnis, bei den European Universities Games in Debrecen wurden aus den Rivalen jedoch Teamkameraden, die offenbar ziemlich gut zusammen funktioniert haben.
Vier von fünf Spielen gewonnen
Von insgesamt fünf Spielen konnte die Uni Duisburg-Essen vier souverän für sich entscheiden und hatte lediglich im Finale knapp das Nachsehen. Los ging es mit den Gruppenspielen. Mit einem deutlichen 38:17-Sieg gegen die Uni Trondheim aus Norwegen sicherten sich die Handballer der Uni Duisburg-Essen einen perfekten Start in das Turnier, bevor sie auch das zweite Gruppenspiel gegen die Uni Eger aus dem gastgebenden Ungarn mit 32:25 für sich entscheiden konnten und sich damit bereits vorzeitig als Gruppensieger für das Viertelfinale qualifizierten.
Dort wartete dann mit der Uni Minho aus Portugal der erste richtig harte Brocken. Doch auch hier hatten die Deutschen am Ende die Nase vorne und setzten sich mit 29:26 durch. Im Halbfinale galt es dann gegen die Uni Leon aus Spanien die Medaille zu sichern. Auch hier zeigte das Team der beiden Dinslakener kaum Schwächen und zog mit einem überzeugenden 30:22-Sieg ins Finale ein, wo mit der Uni Suceava aus Rumänien schließlich der Titelverteidiger wartete. Nachdem die Deutschen auch hier zunächst den besseren Start erwischten, wurden die Rumänen im Verlauf der Partie stärker, drehten das Ergebnis im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten und brachten die Führung schließlich mit 32:29 über die Zielgerade.
Hoffnung auf eine Wild Card 2025
Damit war der Traum von der Goldmedaille zwar geplatzt, Grund zur Freude gab es unter dem Strich aber dennoch allemal: „Im Finale haben uns am Ende einfach ein bisschen die Kräfte gefehlt. Trotzdem war es unser Ziel, uns im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, das heißt, mindestens die Bronzemedaille zu holen. Mit Silber liegen wir also noch über unseren Erwartungen und können damit mehr als zufrieden sein“, so Schwengers.
Auch Nik Dreier blickt auf eine gute Zeit zurück und hofft auf eine erneute Teilnahme im nächsten Jahr: „Leider hat die Uni es verpasst, uns für die diesjährigen Deutschen Meisterschaften anzumelden, sodass wir keine Möglichkeit haben uns für die EUSA-Games 2025 zu qualifizieren. Daher hoffen wir jetzt auf eine Wild Card, um im nächsten Jahr vielleicht doch nochmal dabei zu sein.“
Dennis Lindau