HANDBALL
MTV Rheinwacht Dinslaken gelingt Überraschung gegen Aldekerk
Riesenjubel beim MTV Dinslaken nach dem 35:30-Sieg über Aldekerk. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services
Dinslaken. Nach einem frühen 1:4-Rückstand ist der MTV Rheinwacht Dinslaken nicht mehr zu halten und triumphiert über den Titelkandidaten aus Aldekerk.
Für den ersten Paukenschlag des Wochenendes in der Handball-Regionalliga hatte schon am Samstag die SG Langenfeld gesorgt. Der Vorletzte besiegte sensationell den Tabellenführer aus Ratingen. Dass der Ligaprimus so überraschend strauchelte, registrierte mit dem TV Aldekerk ein weiterer Titelkandidat freudig. Doch einen Tag später erging es den Aldekerkern in Dinslaken ähnlich. Der MTV Rheinwacht rief wenige Tage nach der unnötigen Niederlage in Gummersbach in der heimischen Douvermannhalle seine beste Saisonleistung ab und gewann am Ende sogar ausgesprochen souverän mit 35:30 (19:12). Dementsprechend groß war der Jubel hinterher, die Hausherren ließen sich völlig zurecht ausgiebig von ihren Fans feiern.
Marco Banning sieht eine richtig, richtig starke Mannschaftsleistung
Marco Banning bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. „Das war von uns eine richtig, richtig starke Mannschaftsleistung“, strahlte der MTV-Coach, „wir haben uns super in das Spiel reingearbeitet und immer wieder Lösungen gefunden.“
Tatsächlich verlief der Start noch gar nicht nach Wunsch. Rheinwacht ließ anfangs einige Gelegenheiten aus, und der TVA zeigte gleich, angeführt von einem in den ersten Minuten kaum zu bremsenden Julian Mumme, warum er bislang von allen Teams die wenigsten Minuspunkte auf dem Konto hat. Mit 1:4 (7.) gerieten die Gastgeber in Rückstand, ließen sich davon diesmal aber überhaupt nicht irritieren und fanden immer besser in die Partie.
Ben Köß hält bärenstark gegen seinen Ex-Verein
Dass die Dinslakener knapp zehn Minuten später nach einem 10:2-Lauf selbst mit 11:6 (17.) vorne lagen, hatte vor allem zwei Gründe: Mit dem früheren Aldekerker Ben Köß hatte der MTV einen ganz starken Rückhalt zwischen den Pfosten, und im Angriff war der Außenseiter nur schwer ausrechenbar, weil im Rückraum alle Trümpfe stachen. Nicht nur Maximilian Reede versenkte fast jeden Versuch, auch Mittelmann Philipp Tuda war wieder deutlich torgefährlicher als noch am Mittwoch gegen Gelpe/Strombach. So bekam auf Halblinks Wael Ben Youssef, auf den sich zuletzt viel konzentriert hatte, wieder mehr Platz. Und den nutzte der Tunesier genauso gut wie seine Nebenleute.
Aldekerk findet keine Antworten
Aldekerk mühte sich um Antworten, wechselte mehrfach den Torhüter und die Deckungsformation, bekam aber trotzdem nie wirklich Zugriff. Im Angriff war den Gästen mehr und mehr auch ihre einmonatige, coronabedingte Spielpause anzumerken. Beim Versuch, ihr sonst so beeindruckendes Tempospiel aufzuziehen, unterliefen dem TVA deutlich mehr Fehler als sonst.
So blieb der MTV Rheinwacht tatsächlich immer Herr der Lage, hielt den großen Favoriten auch nach dem Wechsel durchweg auf Distanz. Nach dem 30:20 (49.) konnte Marco Banning noch einmal allen Akteuren Einsatzzeiten geben, ohne dass der klare Erfolg noch einmal in Gefahr hätte geraten können.
Obmann Heinz Buteweg voll des Lobes
„Das war vielleicht sogar das beste Spiel, das wir in den letzten drei Jahren gezeigt haben“, befand der noch gesundheitsbedingt pausierende Spielmacher Nils Kruse hinterher. Klar widersprechen wollte da niemand. Auch Dinslakens Obmann Heinz Buteweg war vollauf zufrieden: „Ein super Spiel von uns“. Der Klassenerhalt war es zwar noch nicht, doch mit Leistungen wie diesen muss sich der MTV keine Sorgen mehr machen