HANDBALL


MTV kann das Anfangsniveau nicht halten

 

 

Im letzten Heimspiel gegen Korschenbroich läuft es 20 Minuten richtig gut. Am Ende steht dennoch eine klare Niederlage

 

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Marc Pagalies (links) bestritt sein letztes Heimspiel für das Regionalliga-Team des MTV. Oleksandr Voskresenskyi FUNKE Foto Services

Marc Pagalies stand wenige Minuten nach der Schlusssirene mit Töchterchen Emily vor der Douvermannhalle und lächelte verschmitzt. „Nie mehr 11.15 Uhr“, meinte der Linksaußen mit Blick auf die traditionell frühe Anwurfzeit der Dinslakener Regionalliga-Handballer am Sonntagmorgen. Pagalies hatte vor dem Anwurf der letzten Heimpartie gegen den TV Korschenbroich neben Torhüter Ben Köß, David Kryzun und Lucas Feld zu dem Quartett gehört, dass beim MTV Rheinwacht verabschiedet wurde. Zumindest in den ersten 20 Minuten sah es dabei auch so aus, als könnte ihr letztes Heimspiel für die Abgänge auch ein erfolgreiches werden. Am Ende unterlag die Mannschaft von Marius Timofte dem Tabellenzweiten aber dann doch deutlich mit 26:36 (13:16).

Auszeit vom Handball

Für Pagalies muss es aber kein Abschied für immer sein. „Dinslaken ist meine Heimat geworden. Ich hoffe, dass ich hier noch einmal das MTV-Trikot tragen werde“, erklärte der 31-Jährige, der seine künftige Priorität bei Familie und Beruf sieht, zudem gerade im Dinslakener Bruch ein Haus saniert: „Daher wollte ich einfach diese Verbindlichkeit nicht mehr und mich nicht schlecht fühlen, wenn ich es wegen der Arbeit mal nicht zum Training schaffe.“

Durchaus vorstellbar, dass der trickreiche Außen mit Zweitliga-Erfahrung in Düsseldorf irgendwann wieder für die Rheinwacht-Reserve zum Ball greift, doch erstmal nimmt sich „Paga“ wohl eine Auszeit vom Handball.

Bereits ihre zweite Auszeit des Vormittags nahmen die Korschenbroicher nach 20 gespielten Minuten. 13:10 führte zu diesem Zeitpunkt der MTV, der sichtlich bemüht war, den eigenen Fans noch einmal einen guten Auftritt zu zeigen, in der Deckung sehr ordentlich stand und auch vorne immer wieder Lösungen fand. Für Coach Timofte war dann hinterher nicht das zweite „Timeout“ des TVK das Problem, sondern die Tatsache, dass die eigenen Wechsel nicht fruchteten. „Ich wollte die Spielanteile verteilen und allen noch einmal Einsatzzeiten geben. Es lief dann aber einfach nicht mehr. Da ist Unruhe in die ganze Mannschaft gekommen“, befand der MTV-Trainer.

Viertelstunde ohne Tor

Tatsächlich trafen seine Schützlinge nun vermehrt falsche Entscheidungen, schlossen überhastet ab, leisteten sich technische Fehler oder ließen klarste Chancen aus. Die qualitativ hochwertig besetzten Gäste nutzten den Dinslakener Einbruch, um die Partie zu drehen und sich schnell vorzeitig abzusetzen. Mehr als eine Viertelstunde lang erzielte der MTV keinen einzigen Treffer, ließ im selben Zeitraum aber gleich neun zu (13:19/34.). Als Timofte beim Stand von 14:21 (37.) seine erste Auszeit nahm, war die Begegnung schon gelaufen.

Zweimal müssen die Dinslakener noch auswärts ran, weite Fahrten inklusive. Am Donnerstag geht es nach Gummesbach, wo das Nachholspiel beim HC Gelpe/Strombach ansteht, am Samstag endet die Saison beim HC Weiden. „Wenn wir so auftreten wie in den ersten 20 Minuten, können wir noch gute Ergebnisse einfahren“, sagt Timofte, dessen Team zuletzt dreimal als klarer Verlierer vom Parkett ging.

MTV Rheinwacht: Bystron, Köß; Feld (2), Pagalies (1), Reede (4), Asci (5), Hoffmann, Höffner (2), Kryzun, Schriddels (1), Lelgemann (3), Dreier (3).

Timo Kiwitz