HANDBALL

Pfosten verhindert den Ausgleich

Beim 29:30 gegen die HSG Refrath/Hand vergibt Dinslaken insgesamt viel zu viele Chancen

 

MTV-Kapitän Philipp Tuda wird hier von der Gästedeckung gebremst. Foto: Gerd Hermann / Dinslaken

Neun Sekunden waren noch zu spielen, als Keeper Dean Christmann den Wurf des gegnerischen Rechtsaußen parierte und damit noch einmal für Hoffnung sorgte. Drei Sekunden später nahm Marius Timofte seine letzte Auszeit, um mit seinen Schützlingen den folgenden Angriff durchzusprechen. Die verbleibende Spielzeit reichte dann tatsächlich, um Tim Schriddels auf Rechtsaußen noch eine Chance auf den Ausgleich zu erarbeiten, doch der letzte Wurf des Linkshänders sprang vom Pfosten zurück ins Feld. Unglücklich, doch der Fehlwurf war am Ende auch symptomatisch für den gesamten Vormittag, denn beim 29:30 (13:14) gegen die HSG Refrath/Hand hatten die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht über die gesamte Spielzeit viel zu viele Chancen ausgelassen. Die Dinslakener Niederlage zum Jahresauftakt war völlig unnötig.

Eine ausgelassen feiernde Gästemannschaft, während die MTV-Spieler durchweg bedröppelt dreinschauten – das hatte es in der Douvermannhalle seit Anfang September nicht mehr gegeben. Doch gegen ein keineswegs überragendes Team aus Bergisch Gladbach leisteten sich die Hausherren in Summe nicht nur schwache Abschlüsse in Serie. Hinzu kamen auch noch eine Vielzahl von Abspielfehlern und die ein oder andere Unaufmerksamkeit in der Deckung. Darüber hinaus konnten auch beide Torhüter über weite Strecken nicht wirklich helfen. Was auf jeden Fall wieder stimmte, war der Einsatz. Doch allein mit Kampf lassen sich Handball-Spiele nun mal auch nicht gewinnen.

Die Startphase verlief dabei noch vielversprechend. Mit Dean Christmann im Tor, der noch sehr gut in die Partie kam, und sicherer Quote vorne, ging der MTV schnell mit 4:1 in Front (7.), ehe sich erste Fehler und Fehlwürfe einschlichen. Beim 6:7 (14.) lag Dinslaken erstmals hinten, kurz darauf nahm Timofte die erste Auszeit. Ohne seine Akteure dabei aber wieder in die richtige Spur zu bringen. Der Wechsel zwischen den Pfosten hin zu Jan Bystron fruchtete beim Gastgeber auch nicht. Beim 11:14 (26.) hatte sich der Gast einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet. Fortan lief Dinslaken eigentlich nur noch hinterher, auch wenn Maximilian Reede mit dem 20:20 (41.) später noch einmal der Ausgleich gelingen sollte.

Zu diesem Zeitpunkt deutete einiges daraufhin, dass der MTV noch einmal die Kurve bekommen würde. Auch weil Refraths Bester Niklas Funke (sieben Tore) kurz zuvor nach einem Foul an John Krölls die rote Karte gesehen hatte (35.). Doch obwohl den Gästen nun der erfolgreichste Schütze fehlte, fanden sie vorne weiter die Lücken und präsentierten sich im Abschluss einfach deutlich sicherer und zielstrebiger als die Dinslakener. Da nutzte es auch nichts mehr, dass Christmann beim Stand von 28:29 (55.) noch einen Siebenmeter entschärfen konnte, denn vorne war der eroberte Ball viel zu schnell wieder weg.

„Es war nach der Pause das erwartet enge Spiel. Am Ende sind wir an unserer schwachen Chancenverwertung gescheitert. Auch die Abspielfehler, die wir uns geleistet haben, müssen wir ganz schnell abstellen“, erklärte Timofte hinterher. Beim starken Aufsteiger Bayer Dormagen II wird sich sein Team am kommenden Samstag (17 Uhr) in jedem Fall deutlich steigern müssen.

MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (5), Lelgemann, Reede (4), Hoffmann, Asci, Tuda (9/6), Höffner (4), Sanders (2), Schriddels, Krölls (2), Dreier (3).

Timo Kiwitz