HANDBALL

Tumulte auf dem Feld nach dem Abpfiff

Im Anschluss an die Partie des Handball-Oberligisten MTV Rheinwacht Dinslaken II gegen St. Tönis kochten in der Halle die Gemüter hoch.
 

Lukas Terwiel (M.) wird von der Abwehr der Turnerschaft. St. Tönis unsanft gestoppt. Oleksandr Voskresenskyi FUNKE Foto Services

Als am Samstagabend der Schlusspfiff in der Douvermannhalle ertönte, kamen bei vielen Beteiligten des MTV Rheinwacht Dinslaken II gemischte Gefühle auf und niemand wusste so recht, ob man sich jetzt über das Ergebnis freuen oder ärgern sollte. Nach zuletzt sechs Niederlagen in Serie konnte die Zweitvertretung des MTV in der Handball-Oberliga zum Jahresauftakt mal wieder etwas Zählbares mitnehmen. Gegen den Tabellenvierten, die Turnerschaft St. Tönis, machte die Mannschaft von Trainer Luca D‘Auria über weite Strecken vieles richtig, leistete sich letztendlich jedoch phasenweise zu viele vermeidbare Fehler, sodass es am Ende nur zu einem 37:37 (19:17)-Unentschieden reichte, obwohl unter dem Strich mehr drin gewesen wäre.

Sieg und Niederlage waren möglich für den MTV Dinslaken II

„Insgesamt war das in meinen Augen eine sehr gute Leistung von der Mannschaft. Aus kämpferischer Sicht kann man den Jungs auch dieses Mal wieder überhaupt keinen Vorwurf machen, und auch spielerisch war es bis auf ein paar kurze Schwächephasen eine sehr ordentliche Vorstellung. Zwar wäre es auch durchaus drin gewesen, das Spiel zu gewinnen, auf der anderen Seite wäre eine Niederlage aber auch möglich gewesen. Von daher nehmen wir das Ergebnis so mit und freuen uns über einen Punktgewinn gegen einen starken Tabellenvierten“, brachte es Coach D‘Auria nach dem Abpfiff auf den Punkt.

Dabei war von Beginn an ordentlich Dampf im Spiel. Der MTV II erwischte zunächst den besseren Start, nutzte seine Chancen im Angriff konsequent und setzte sich infolgedessen nach gut zehn Minuten mit 9:5 ab. Nachdem die Gäste kurze Zeit später dann auch ihre Betriebstemperatur erreichten, lieferten sich beide Mannschaften im weiteren Verlauf der ersten Hälfte einen offenen Schlagabtausch, bei dem es keine der beiden Seiten schaffte, sich merklich abzusetzen.

Fehler im Spiel des MTV Rheinwacht Dinslaken II

Nach dem Seitenwechsel schlichen sich dann zunehmend mehr Fehler ins Spiel der Hausherren, was die Turnerschaft eiskalt ausnutzte, um das Ergebnis gut fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff zu ihren Gunsten zu drehen und erstmals mit 21:20 in Führung zu gehen. Insbesondere Mittelmann Alexander Bruchhaus war für die MTV-Abwehr in vielen Situationen nicht zu stoppen, erzielte immer wieder einfache Treffer aus dem Rückraum und war mit insgesamt 16 Toren über weite Strecken der Alleinunterhalter aufseiten der Gäste. Trotz der kurzen Schwächephasen ließen die Dinslakener die Köpfe jedoch keineswegs hängen, nahmen Bruchhaus im Anschluss in die Manndeckung und spielten weiterhin mutig nach vorne, was sich schließlich auszahlte.

In der Schlussphase wurde es dann noch einmal richtig spannend. Nachdem die Gäste wenige Sekunden vor dem Abpfiff in doppelter Unterzahl auf 37:36 stellten und das Unentschieden damit bereits sicher hatten, nahm Coach D‘Auria seine letzte Auszeit, um seiner Mannschaft noch einmal die taktische Marschroute für den letzten Spielzug mit auf den Weg zu geben. „Unser Plan war es, Nils über rechts freizuspielen und ihm die Möglichkeit zu geben, abzuschließen“, erklärte der MTV-Coach. Und der Plan ging auf. Kruse kam an den Ball, fackelte nicht lange und traf zum insgesamt für beide Seiten gerechten 37:37-Endstand.

Die Gemüter kochten hoch

Nach dem Abpfiff kochten die Gemüter dann hoch und es kam zu einer unschönen Szene. Nachdem Robert Jakobs vor dem gegnerischen Tor völlig unnötig zu Fall gebracht wurde, stürmten zunächst zahlreiche MTV-Fans und anschließend dann auch die mitgereisten Fans aus St. Tönis auf die Platte und gerieten dort lautstark aneinander.

„Im Endeffekt wurde mehr draus gemacht als es eigentlich war. Die Schiedsrichter haben den Vorfall zwar im Spielbericht aufgenommen, aber auch dazu geschrieben, dass es auf beiden Seiten keine strafbaren Handlungen gab. Ich denke, dass der Gegner einfach ziemlich angefressen über das Ergebnis war und nicht damit gerechnet hat, beim Drittletzten vor so große Probleme gestellt zu werden“, klärte D‘Auria im Anschluss auf.

MTV Rheinwacht II: Reinhardt, Frenk, J. Terwiel, Tomke (11), Czeslik(5), Friederich, Matic, Frank, Hetzel (5), L. Terwiel (3), Ahls (4), Kruse (4), Nasufi (5), Jakobs