HANDBALL
Was beim MTV Rheinwacht Dinslaken jetzt passieren muss
Der Abstieg droht, sich die Saison schön zu reden, bringt nichts. Hier müssen die Verantwortlichen nun unbedingt ansetzen.
Der Abstieg droht, sich die Saison schön zu reden, bringt nichts. Hier müssen die Verantwortlichen nun unbedingt ansetzen.
Als die Handballer des MTV Rheinwacht an einem warmen Samstagabend Mitte April aus Aachen wieder in Richtung Niederrhein aufbrachen, war die Stimmung bestens. Okay, die Partie beim BTB hätten die Dinslakener eigentlich gewinnen müssen, aber mit dem 28:28 sammelte der Regionalligist den 22. Punkt der laufenden Saison. Das sollte doch wohl bei noch drei ausbleibenden Spielen reichen. Drei Wochen später prasselte der Regen auf die Douvermannhalle, und das Wetter stand sinnbildlich für die erste Mannschaft des Vereins, die nach drei schwachen Auftritten nun womöglich bis zum 25. Mai um den Klassenerhalt zittern muss, und wenn es ganz bitter kommt, tatsächlich auch absteigt.
Nebengeräusche um Butewegs Ablösung im Winter
Natürlich lässt sich nun sagen, dass die Saison, gemessen an den Dinslakener Möglichkeiten und den vielen Nebengeräuschen rund um die Ablösung von Abteilungsleiter Heinz Buteweg im Winter, gar keine so schlechte war. Doch um sich wieder ernsthaft nach vorne zu entwickeln, macht es eher Sinn, den Finger in die Wunde zu legen.
Mit Nik Dreier nur ein gelernter Kreisläufer
Ganz offensichtlich war die Mannschaft in der Schlussphase der Saison ausgepumpt und nicht mehr in der Lage, körperlich voll dagegenzuhalten. Das ist auch keine Überraschung, denn den Dinslakenern fehlt es an der Kaderbreite. Dass mit dem immer noch recht jungen Nik Dreier über die ganze Spielzeit nur ein gelernter Kreisläufer zur Verfügung stand, ist für die Regionalliga sehr wahrscheinlich beispiellos. Aber das größte Problem liegt im Rückraum, wo immer noch viel zu viel an den beiden Routiniers Philipp Tuda und Maximilian Reede hängt. Hier braucht der Dinslakener Kader dringend eine Auffrischung.
Mit der Verpflichtung von Linkshänder Torsten Sanders ist im vergangenen Sommer ein guter Transfer gelungen, aber es muss jetzt mehr passieren. Zumal kaum davon auszugehen ist, dass der MTV noch einmal eine Saison fast ohne größere Verletzungssorgen spielen darf.
Reserve begeistert mit Tempo-Handball
Bei aller Sorge um die Zukunft des Dinslakener Vorzeige-Teams darf die großartige Entwicklung der zweiten Mannschaft, die den Durchmarsch in die Oberliga mit begeisterndem Tempo-Handball und vielen Eigengewächsen geschafft hat, nicht unerwähnt bleiben. Der verdiente Jubel der Reserve war am Samstag jedenfalls ein starkes Kontrastprogramm zur Enttäuschung bei der „Ersten“.