HANDBALL

Zwei Neuzugänge für MTV Rheinwacht
Einer kommt vom Oberliga-Spitzenreiter, der andere hat schon Zweitliga-Luft geschnuppert

Eine derart volle Bank wie am letzten Sonntag gab es in dieser Saison noch nicht beim Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Die Stimmung im Team war eigentlich nie schlecht, das versicherten die Beteiligten mehrfach. Dennoch: Wirklich vergnügungssteuerpflichtig war die Saison für die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht bis dato nicht verlaufen. Im Verein ziemlich isoliert, im Training und in den Spielen eigentlich immer mit zu wenig Personal unterwegs und als Folge daraus auch viel zu selten auf dem Parkett erfolgreich. Im Vergleich dazu erleben die Dinslakener aktuell nach der Trennung von Trainer Marius Timofte und Heinz Buteweg, der beim Nachbarn HSG Hiesfeld/Aldenrade bereits eine neue Aufgabe gefunden hat, derzeit richtig gute Tage. Der starke Auftritt beim 38:29-Überraschungserfolg über Dormagen begeisterte am Sonntag nicht nur die Fans, die schon wieder etwas zahlreicher in die Halle gekommen waren, sondern machte auch ganz offensichtlich den Akteuren wieder richtig Spaß.
Gute Nachrichten gibt es dazu auch in Sachen Kaderplanung. Das Aufgebot für die Spielzeit 25/26, die der MTV auf Grund des weiter sehr großen Rückstands im Tableau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Oberliga bestreiten wird, steht mittlerweile nämlich weitestgehend. Zu den verbleibenden vier Spielern Philipp Tuda, Maximilian Reede, Jonas Höffner und Jan Bystron gesellen sich dann nicht nur jede Menge Akteure aus der Reserve, sondern auch zwei Neuzugänge.
Von der HSG am Hallo aus Essen, Oberliga-Spitzenreiter und designierter Aufsteiger in die Regionalliga, kommt Kreisläufer Jonas Schmidt zu Rheinwacht. Der 25-Jährige soll gemeinsam mit Lukas Terwiel aus der „Zweiten“ (am Sonntag gegen Dormagen schon im Einsatz) das Dinslakener Duo am Kreis bilden. „Mit ihm gewinnen wir einen starken Kreisläufer, der uns sowohl im Angriff, als auch in der Abwehr weiterhelfen wird. Jonas hat uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich überzeugt. Wir sind uns sicher, dass er ein Gewinn für unser Team sein wird“, freut sich der neue Teammanager Marco Banning.
Schmidt, der vor seiner Zeit in Essen beim TV Gladbeck und beim VfL Gladbeck am Ball war, sagt selbst: „Der MTV Dinslaken steckt mitten im Umbruch und ich freue mich darauf, einen zentrale Rolle bei diesem Neuanfang zu übernehmen. Marco und die weiteren Verantwortlichen haben sich sehr um mich bemüht und mir eine klare Vision für den Verein und für meine Person vermittelt.“ Ab dem Vorbereitungsstart gelte es das, so der Gladbecker, der beruflich als Verkaufsleiter bei einem Discounter tätig ist, „auf der Platte umzusetzen“.
Der zweite Neuzugang hat nicht nur eine Dinslakener Vergangenheit, sondern stand auch am Sonntag noch gegen seinen alten Jugendverein auf der Platte. Linus Mertens, aktuell noch Rechtsaußen beim TSV Bayer Dormagen II, hat bis zur C-Jugend beim MTV Rheinwacht gespielt und wechselte über Düsseldorf nach Dormagen, wo er auch das renommierte Handball-Internat Knechtsteden besucht. Der 19-Jährige Linkshänder durfte bei den Bayer-Profis auch schon Zweitliga-Luft schnuppern, will nun allerdings erst einmal für ein Jahr zur Bundeswehr gehen. Für den MTV ist das natürlich einerseits ein glücklicher Umstand, allerdings heißt das auch, dass der talentierte Voerder vorerst nur sehr eingeschränkt, vielleicht sogar gar nicht trainieren kann. Noch steht auch überhaupt nicht fest, wo Mertens stationiert sein wird. „Wir hoffen hier in der Nähe, dann könnte er nach dem Grundwehrdienst auch trainieren“, sagt Marco Banning.
Für den Teammanager, der bis zum Saisonende ja auch noch als Interimscoach fungiert, besteht damit für die künftige „Erste“ erst einmal kein weiterer Handlungsbedarf. Etwas anders sieht das noch bei der zweiten Mannschaft aus, die durch das „Hochziehen“ vieler Spieler ziemlich geschröpft wird. Hier soll in den nächsten Wochen noch einiges passieren.
Timo Kiwitz
